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Ursula Hüllen hat sich für den Trauer- und Beerdigungsdienst fortgebildet

Respekt ist in der Seelsorge das Wichtigste. Davon ist Ursula Hüllen überzeugt. „Die Menschen sind so wie sie sind, und sie sind ein Geschöpf Gottes. So begegne ich ihnen“, betont die 68-Jährige. Mit dieser Einstellung tritt die Coesfelderin auch den Menschen gegenüber, die um Verstorbene trauern.

Ursula Hüllen hat sich fortgebildet und engagiert sich als Freiwillige im Begräbnisdienst der Pfarrei St. Lamberti. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe


Respekt ist in der Seelsorge das Wichtigste. Davon ist Ursula Hüllen überzeugt. „Die Menschen sind so wie sie sind, und sie sind ein Geschöpf Gottes. So begegne ich ihnen“, betont die 68-Jährige. Mit dieser Einstellung tritt die Coesfelderin auch den Menschen gegenüber, die um Verstorbene trauern. Denn Hüllen, die bis zur Rente vor fünf Jahren als Pastoralreferentin unter anderem zwölf Jahre als Diözesanseelsorgerin beim Kolpingverband tätig war, hat an der Ausbildung „Trauer- und Begräbnisdienst durch Freiwillige“ teilgenommen und leitet in der Pfarrei St. Lamberti ehrenamtlich Beerdigungen.

„Früher habe ich gedacht: Das kann ich nicht. Deshalb habe ich mich während meiner aktiven Zeit nie in diesem Bereich fortgebildet“, erzählt Hüllen. Doch die überraschende Bitte eines Freundes vor knapp drei Jahren, seine Ehefrau zu beerdigen, hat sie zum Nachdenken gebracht. „Ich brauchte zunächst eine Bedenkzeit“, berichtet sie. Dann habe sie zugesagt und gemeinsam mit einer Kolpingschwester die Verstorbene bestattet. „Ich war erstaunt, dass es mir doch liegt“, sagt Hüllen und fügt hinzu: „Mir helfen dabei sicherlich auch die Erfahrungen, die ich viele Jahre als Notfallseelsorgerin gesammelt habe.“

Nach diesem Schlüsselerlebnis wandte sie sich an ihre Pfarrei St. Lamberti. Sowohl Pfarrer Johannes Arntz als auch das Seelsorge-Team konnten sich ihre Mitarbeit gut vorstellen. „Ich habe zunächst bei Kolleginnen und Kollegen hospitiert und mir angeschaut, wie sie beerdigen“, berichtet Hüllen. Anschließend habe sie sich beim Bistum Münster zu dem Ausbildungskurs angemeldet, den sie am Donnerstag (8. Dezember) mit der Zertifikatsübergabe nach sieben Monaten abgeschlossen hat. „Das war eine gute Entscheidung. Ich habe sehr interessante Menschen kennengelernt und in vielen Bereichen Sicherheit erhalten“, informiert Hüllen. Und auch, wenn sie durch ihren langjährigen pastoralen Dienst „vorbelastet“ gewesen sei, habe sie viel neues gelernt und teilweise auch einen anderen Blick auf die Dinge erhalten. „Manches hat mich im eigenen Tun bestätigt. Die Fragen der anderen Teilnehmenden haben mir neue Sichtweisen auf Altbekanntes ermöglicht“, ist sie glücklich.

Während der Ausbildung hat Hüllen bereits die eine oder andere Beerdigung geleitet. Besonders wichtig sind ihr die Trauergespräche mit den Hinterbliebenen. „Ich komme als Fremde in eine Situation, in der sich für sie alles verändert. Das ist vergleichbar mit der Position als Notfallseelsorgerin. Aber jetzt begleite ich die Menschen durch ihre erste Phase der Trauer“, erklärt sie. Trauernde zu trösten und Tote zu bestatten gehören für Hüllen zum pastoralen Dienst an den Menschen. Sie möchte ihnen in dieser Situation beistehen. „Und das geht nicht mit Floskeln. Das geht aber mit Gebeten, in denen sie sich aufgehoben fühlen und die sie auch mitbeten können, wenn sie nicht gläubig sind.“ 

Mit dem Beerdigungsdienst möchte sich Hüllen in ihrer Pfarrei engagieren. „Ich finde es wichtig, in die Gemeinde eingebettet zu sein und durch das Engagement Gemeinschaft zu erleben“, ist es ihr ein Anliegen. Zudem sei sie nicht der Mensch, der zuhause sitzen und Däumchen drehen könne. 

Künftig teilt sich Hüllen den Beerdigungsdienst mit den hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen. Am dritten Adventswochenende hat sie sich in den Gottesdiensten in St. Lamberti und Maria Frieden der Gemeinde vorgestellt.