Gemeinsam mit 18 weiteren Frauen und Männern aus den Pfarreien St. Bartholomäus in Ahlen, St. Regina in Drensteinfurt und Heilig Geist in Hamm-Bockum-Hövel hat sie in den vergangenen Monaten an einem Qualifizierungskurs unter der Leitung von Pastoralreferentin Barbara Kuhlmann aus Drensteinfurt, Carola Paulmichl aus Ahlen und Lars König, Leiter der Familienbildungsstätte Ahlen, teilgenommen.
„Die Qualifizierung von Laien ist uns ein besonders wichtiges Anliegen“, erklärt Barbara Kuhlmann mit Blick auf die sich verändernde Kirchensituation mit rückläufigen Zahlen von Hauptamtlichen und größer werdenden Pastoralen Räumen. „Wir brauchen Ehrenamtliche an unserer Seite, die mit uns gemeinsam verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen“, ist auch Carola Paulmichl überzeugt.
Seit Januar vermittelten sie den Teilnehmenden an zwei Samstagen und fünf Abenden grundlegende Aspekte der Liturgie sowie biblische und liturgische Hintergründe. Sie gaben den Frauen und Männern die Möglichkeit, eigene gottesdienstliche Erfahrungen zu reflektieren, und gaben Hinweise zur Kirchenmusik sowie Formulierungshilfen und Bausteine für die inhaltliche Gestaltung an die Hand.
Als Bereicherung hat Barbara Frank aus Drensteinfurt die Kurszeit erlebt. „Dass man überhaupt mal wieder über den Glauben in den Austausch kommt, habe ich als etwas Besonderes wahrgenommen“, sagt Barbara Frank, die hauptamtlich als Verwaltungsreferentin in der Pfarrei arbeitet, und ehrenamtlich unter anderem als Lektorin engagiert ist. „Die Qualifizierung gibt uns die Möglichkeit, andere Formen von Gemeinschaftsfeiern zu gestalten“, ist sie überzeugt und kann sich gut vorstellen, neue, experimentelle Formen auszuprobieren.
Uta-Maria Oertel freut sich, dass mit dem Angebot, Wort-Gottes-Feiern zu leiten, nicht nur Laien stärker beteiligt werden, sondern auch die Rolle der Frau gestärkt wird. „Das ist ein Anfang, der Hoffnung macht“, sagt sie. „Es wird in Zukunft mehr auf die Laien ankommen und darauf, dass die Kirche näher bei den Menschen ist, diese auf Augenhöhe anspricht“, ist sich die Ahlenerin sicher.
Ausdrücklich nicht als Konkurrenz zum klassischen Sonntagsgottesdienst sollen die Wort-Gottes-Feiern oder alternativen liturgischen Angebote verstanden werden, betonen die Kursleiter. „Mehr Vielfalt, mehr Experimente, das ist der Wunsch, der bei uns in Ahlen dahintersteckt“, erklärt Carola Paulmichl. Barbara Kuhlmann weiß, dass die Teilnehmenden aus Walstedde, der kleinsten Filialkirche der Drensteinfurter Pfarrei, vorausschauend in die Zukunft blicken: „Wenn es perspektivisch weniger Seelsorgerinnen und Seelsorger gibt, könnten Gottesdienste womöglich gekürzt werden. Die Ehrenamtlichen möchten möglichst ihren vertrauten Ort und ihre sonntägliche Gottesdienstzeit erhalten, weil die vertraute Kirche ein Ort des Gebetes bleiben soll“, weiß die Pastoralreferentin. Wie genau der Einsatz jedes Einzelnen vor Ort aussehen kann, gilt es in den kommenden Monaten individuell zu entwickeln.
Text: Ann-Christin Ladermann
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann