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Rolle des Ehrenamts für Flüchtlinge ändert sich

Seit 2014 füllt das Bistum Münster Jahr für Jahr einen Sondertopf für die Ehrenamtsarbeit im Flüchtlingsbereich. 2022 stehen darin 150.000 Euro zur Verfügung.

Helfende Hände / Migration

Capri23auto/pixabay

Seit 2014 füllt das Bistum Münster Jahr für Jahr einen Sondertopf für die Ehrenamtsarbeit im Flüchtlingsbereich. 2022 stehen darin 150.000 Euro zur Verfügung.

Geändert hat sich, was daraus gefördert wird. Floß das Geld während des starken Zuzugs 2015/16 vor allem für die Sprachbegleitung und Begegnungscafés, spielen diese Angebote inzwischen eine geringere Rolle, stellt Marion Hafenrichter fest. Im vergangenen Jahr hat sie 42.000 Euro für 22 Projekte bewilligt. Coronabedingt waren es relativ wenig. Inzwischen steigt die Anzahl der Anträge wieder. Zusätzlich werden aus diesen Mitteln die Reisekosten bei Familiennachzug bezuschusst.

Auch wenn der Bedarf nicht mehr ganz so dringend ist, kommen weiterhin neue Flüchtlinge und benötigen wie die, die schon seit einigen Jahren in Deutschland leben, Unterstützung bei der Integration. Vielfach habe sich das Verhältnis zu den Ehrenamtlichen jedoch inzwischen gewandelt, erklärt Hafenrichter. Der Wunsch nach Begegnung bleibe, aber teilweise in anderer Form: "Zum Beispiel bei gemeinsamen Aktionen wie Lebensmittel retten oder Nähen für Flutopfer."

Nach wie vor erforderlich bleiben Fortbildungen für die Freiwilligen zu rechtlichen Fragen, wenn Abschiebungen drohen oder um die bürokratischen Hürden zu überwinden, die die Asylgesetzgebung zuhauf bietet. Die Caritas Ahaus-Vreden hat dazu in der Coronazeit mit den Bistumsgeldern das Fortbildungsangebot "Ehrenamt digital" entwickelt, um den Umgang mit virtuellen Konferenzplattformen zu fördern und Ehrenamtliche auch zuhause begleiten zu können. Weiterhin würden die Freiwilligen auch mit Supervision unterstützt und seien Workshops zum Beispiel zu Rassismuskritik angeboten worden.

Auch wenn die Pandemie die Arbeit etwas behindert habe, hätten viele Angebote fortgeführt werden können. "Da sind kreative Wege gefunden worden wie eine Sprachbegleitung per Video oder gemeinsame Spaziergänge", sagt Hafenrichter.

Text: Harald Westbeld / Diözesancaritasverband Münster